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Im Namen dieses Vereins werden mittlerweile in Ostfriesland Aussiedor-Welpen verkauft. Unsere Rezension bezieht sich ausdrücklich auf diese Zucht. Die Zucht der Tibet-Terrier können wir nicht beurteilen.
Am 22. September haben wir uns eine Hündin aus dem Wurf sowie die Bedingungen vor Ort angesehen und uns bis zur endgültigen Entscheidung einen Tag Bedenkzeit erbeten. Die Züchterin teilte uns mit, sie habe bereits einige weitere Interessenten und könne die Hündin nicht lange reservieren – was für uns natürlich nachvollziehbar war.
Die Welpen wirkten auf uns als Laien gesund und wachsen in einer schönen Umgebung auf. Die Kinder der Familie tragen zur frühen Sozialisierung bei, sodass die Tiere von Alltagsgeräuschen unbeeindruckt bleiben.
Wir haben dann am 23. September abends zugesagt und umgehend die Kaution in Höhe von 450 € überwiesen. Leider waren wir da etwas vorschnell, denn im Nachgang machte uns eine sachkundige Bekannte bei Ansicht unserer Fotos vom Besuch bei den Züchtern darauf aufmerksam, dass in dem Wurf auch silberne Welpen seien. Was uns damals nicht bekannt war, ist, dass die silberne Farbe zwar optisch ansprechend ist, jedoch das sogenannte Dilute-Gen dafür verantwortlich ist. Zwar sind wir keine Genetiker, jedoch findet man auch online einige seriöse Quellen, die nahelegen, dass das Dilute-Gen Erkrankungen der Tiere begünstigen kann. Wir haben nach unserer Recherche die Züchter kontaktiert und unsere Bedenken geäußert sowie um eine Einschätzung dazu gebeten. Das war am 26. September – also drei Tage nach unserer Zusage und Überweisung der Kaution. Bis zu dem Zeitpunkt waren wir bereits verunsichert, der Umgang der Züchter mit dem Thema hat uns dann allerdings endgültig skeptisch gemacht. Sie schickten uns neben diversen ziemlich unsouveränen Sprachnachrichten, in denen der Eindruck entstand, sie fühlten sich persönlich von unserer Rückfrage angegriffen, lediglich den Artikel einer Züchterin, die darin ihre persönliche Meinung bezüglich des Dilute-Gens darlegt. Inzwischen kann man diesen Artikel unter dem damaligen Link nicht mehr aufrufen, das Dilute-Gen wurde jedoch als (ihrer Erfahrung nach) unproblematisch dargestellt – eine Meinung, die nicht objektiv belegt ist. Dieser Umgang hat unsere Zweifel verstärkt, weshalb wir am selben Abend vom Kauf zurücktraten.
Von den zuvor erwähnten zahlreichen Interessenten war plötzlich keine Rede mehr. Stattdessen wurden uns vermeintliche Mehraufwände und Kosten aufgrund unserer Absage (nach 3 Tagen) vorgehalten.
Seitdem haben wir ziemlich genau zwei Monate darum gekämpft, einen Teil der Kaution zurückzubekommen. Wir waren geduldig und haben lediglich hin und wieder nachgefragt, ob sie für die Hündin bereits eine neue Familie gefunden haben oder aus welchem Grund sie noch keine neue Anzeige online geschaltet haben. Nachdem die Züchterin mich in der Folge bei WhatsApp blockierte, erhielten wir dann wie aus dem Nichts eine Nachricht vom Firmenaccount ihres Mannes mit einem Rückabwicklungsvertrag. Als wir diesen heute unserer Anwältin vorlagen, veranlasste er sie zum Schmunzeln. Schon die zahlreichen Rechtschreibfehler vermitteln keine Seriösität. Die Hündin wollten wir ursprünglich am 26. Oktober abholen (in dem Rückabwicklungsvertrag steht der 22. Oktober). Für die Zeit bis zur tatsächlichen Abgabe an den neuen Besitzer (laut Vertrag der 15.11.) wurden uns 4 Wochen Mehraufwand à 50 Euro in Rechnung gestellt. Vom tatsächlich vereinbarten Abholdatum (also 26.10.) bis zum 15.11. sind es jedoch exakt 3 Wochen. Also haben die Züchter selbst in ihrer eigenen schrägen Logik 50 € zu viel berechnet. Zudem wurden uns noch Impfkosten sowie die Kosten für das Inserat im Internet in Rechnung gestellt.
Insgesamt eine enttäuschende Erfahrung. Wir hätten uns einen fairen Kompromiss gewünscht, etwa die Rückerstattung der Hälfte der Kaution. Aufgrund der unkooperativen Kommunikation bleibt uns leider nur der juristische Weg, wozu wir zunächst alle Chats und Sprachnachrichten dokumentieren mussten – ein Aufwand, den wir uns gerne erspart hätten.